Universitätsmedizin Göttingen forscht an Neurofeedback und AD(H)S

Die Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Universitätsmedizin Göttingen forscht bereits seit einer ganzen Weile über Neurofeedback als Behandlungsform bei Kindern mit AD(H)S.
Sie kann als eine treibende Kraft bezeichnet werden, um Neurofeedback als Therapie in Deutschland weiter zu etablieren.

So konnten etwa die Forscher Holger Gevensleben, Gunther H. Moll und Hartmut Heinrich im Rahmen einer Studie die Wirksamkeit von Neurofeedback bei Kindern mit ADH(S) nachweisen.

Die ADH(S) Studie
Die Autoren führten 2009 in Erlangen, Göttingen und München eine multizentrische Studie mit insgesamt 102 Kindern durch.
Eine Gruppe erhielt ein so genanntes Theta-Beta-Frequenzband-Training sowie ein Training der langsamen kortikalen Potentiale. Verstärkt auftretende Theta-Wellen stehen bei ADH(S) – Kindern für ein „Treiben lassen“ der Gedanken und damit für Unkonzentriertheit, während Beta-Wellen für fokusierte Aufmerksamkeit stehen.
Ein Beta/Theta – Training fördert deshalb die Aktivierung der Beta-Wellen.

Die so genannten negativen langsamen kortikalen Potenziale stehen als Indikatoren für komplexe Prozesse der Informationsverarbeitung.
Ihr verstärktes Auftreten spricht daher ebenfalls für reduzierte ADH(S) – Symptome. Die zweite Gruppe der Studien-Teilnehmer erhielt ein Computer-Aufmerksamkeitstraining namens „Die Skillies“. Insgesamt absolvierten beide Gruppen jeweils 36 Sitzungen.

Ergebnisse
Sowohl vor als auch nach der Hälfte und nach allen Sitzungen wurden die ADH(S) Symptome mit dem FBB-HKS Elternfragebogen abgefragt.

Mit dem Fragebogen werden insgesamt achtzehn Symptomkriterien hyperkinetischer Störungen und von Aufmerksamkeitsdefizit- sowie Hyperaktivitätsstörungen abgefragt.
Zugleich gab es Messungen neurophysiologischer Art, um den Grad der Wirksamkeit beider Trainings festzustellen.
Beim FBB-HKS-Fragebogen zeigte sich für die Neurofeedback-Gruppe eine etwa doppelt so hohe Reduzierung des Gesamtwertes, was für eine verminderte ADH(S) – Symptomatik spricht.
Bei Symptomen wie Hyperaktivität/Impulsivität und Unaufmerksamkeit wurden durch das Neurofeedback Verbesserungen in Höhe von 25 bis 30 Prozent erreicht, während sie bei der Kontrollgruppe mit dem Computer-Aufmerksamkeitstraining bei „nur“ zehn Prozent lagen. Die für das Neurofeedback sprechenden Ergebnisse blieben auch nach einem halben Jahr erhalten, was für eine nachhaltige Wirkung der Therapie spricht.
Quelle: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21128217

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